VEZ Ehrenamtspreis NRW 2025
Glanzvoller Abend in Düsseldorf: Die Ehrenamtspreise 2025 sind vergeben
In einer feierlichen Gala, begleitet von der bewegenden Musikgruppe „Ein wenig alles“, wurden am 22. Mai 2025 die Preisträgerinnen und Preisträger des VEZ Ehrenamtspreises NRW 2025 ausgezeichnet. Die Veranstaltung fand im Lambertussaal der Katholischen Kirchengemeinde St. Lambertus in der Düsseldorfer Altstadt am Stiftsplatz mit Blick auf den Rhein statt und stand unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

Grußworte und inspirierende Reden
Der feierliche Abend begann mit einer berührenden musikalischen Darbietung der Gruppe „Ein wenig alles“. Das Ensemble besteht aus Menschen, die erst seit wenigen Jahren in Deutschland leben – viele von ihnen ohne musikalische Vorkenntnisse. Umso eindrucksvoller ist die Hingabe, mit der sie auf Kanun, Gitarre und Oud eine musikalische Brücke zwischen Kulturen schlugen. Ein Auftakt, der zeigt: Gemeinschaft entsteht dort, wo Vielfalt sich begegnet – und sich gegenseitig stärkt.
Im Anschluss begrüßte die Moderatorin Ülkü Özdas die Gäste herzlich zum achten VEZ Ehrenamtspreis und führte gemeinsam mit Jan Skrynecki durch den Abend.
Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, Andrea Milz, übermittelte ein inspirierendes Grußwort, in dem sie die große Bedeutung des Ehrenamts hervorhob:
„Ganz wichtig ist es mir als Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, dass wir Engagement sichtbar machen, dass wir aufzeigen, was Engagierte bewirken und bewegen können, dass wir Beispiele guter Praxis präsentieren und dabei voneinander lernen. Daher freue ich mich, dass der ‚Verband engagierte Zivilgesellschaft in NRW e.V.‘ mit dem VEZ Ehrenamtspreis NRW einen feierlichen Rahmen geschaffen hat, um ehrenamtliches Engagement und seine vielfältige Ausgestaltung auf die Bühne zu heben und zu würdigen.“
Anschließend trat der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf und Schirmherr der Veranstaltung, Dr. Stephan Keller, auf die Bühne und richtete sich mit warmen Worten an die Gäste:
„Sie sind für Ihre Mitmenschen da. Sie tun Gutes, und es ist Ihnen ein Anliegen, sich aktiv für das Gemeinwohl einzusetzen – genau dafür werden Sie heute ausgezeichnet. Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich und ermutige Sie, Ihr Ehrenamt fortzusetzen. Vielleicht motiviert Sie die heutige Anerkennung ja zusätzlich. Ich danke dem Verband Engagierte Zivilgesellschaft in NRW dafür, dass Sie dieses herausragende bürgerschaftliche Engagement würdigen und sichtbar machen. Besonders wichtig ist es, den Fokus auf die Bedeutung des Ehrenamts zu legen. Auch mir persönlich ist es ein großes Anliegen, Ehrenamt zu würdigen und zu stärken. Deshalb habe ich sehr gerne die Schirmherrschaft über diese Veranstaltung übernommen.“
Mit einem besonderen Rückblick erinnerte Dr. Keller an den Erfolg des Düsseldorfer Vereins „Elternnetzwerks gemischte Tüte e. V.“, der 2024 nicht nur den VEZ Ehrenamtspreis NRW, sondern auch den Deutschen Engagementpreis in der Kategorie Publikumspreis gewann – ein stiller, aber kraftvoller Moment der Anerkennung.
Genc Osman Esen, Vorstandsvorsitzender des VEZ NRW, würdigte in seiner Rede das Ehrenamt als tragende Säule des gesellschaftlichen Miteinanders:
„Ehrenamt bedeutet nicht nur, zu helfen – es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Nicht aus Zwang, sondern aus innerer Haltung. Jede helfende Hand, jedes offene Ohr ist ein stiller Akt der Hoffnung – und viele kleine Akte verändern gemeinsam die Welt.“
Zum Abschluss seiner Ansprache teilte er zwei Zitate, die die Haltung des Dienens auf den Punkt bringen – aus unterschiedlichen Traditionen, doch mit einer gemeinsamen Botschaft:
- Viktor Frankl: „Der Sinn des Lebens ist nicht, sich selbst zu verwirklichen, sondern sich zu vergessen – im Dienst für eine Sache, die größer ist als man selbst.“
- Fethullah Gülen: „Der Mensch ist erst dann wahrhaft Mensch, wenn er für das Glück anderer lebt.“
Mit einem Moment der stillen Erinnerung wurde jener gedacht, die durch ihr Wirken – oft im Verborgenen – Liebe und Mitmenschlichkeit säen und dadurch unsere Welt ein kleines Stück heller machen.
Die anschließende Rede von Danielle Ebers, Jurymitglied und Preisträgerin des Diversity-Preises der HHU Düsseldorf, schlug eine Brücke zwischen Nachhaltigkeit, Vielfalt und zivilgesellschaftlichem Engagement.
Preisträger und ihre herausragenden Projekte
Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung wurden beeindruckende Projekte in den Kategorien Bildung, Dialog, Einsatz für Geflüchtete, Eingewanderte und Minderheiten, Frauenpower, Kultur & Kunst und Jugend ausgezeichnet. Die Erstplatzierten jeder Kategorie wurden dem Publikum durch kurze Projektvideos vorgestellt, die auch auf YouTube öffentlich zugänglich sind.
Zahlreiche Würdigungen durch Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft – darunter Oberbürgermeisterinnen, Oberbürgermeister sowie prominente Engagierte – unterstrichen die Relevanz der ausgezeichneten Initiativen.
Dank an die Unterstützer
Ein besonderer Dank gilt den Mitgliedsvereinen des VEZ NRW in Düsseldorf, deren Engagement die Durchführung dieser Veranstaltung erst möglich gemacht hat.
Hervorzuheben sind insbesondere: EinStein – Rheinländisches Informations- und Bildungszentrum e.V., Ebru e.V. und Collage e.V. Sie alle haben mit ihrer ehrenamtlichen Unterstützung im Hintergrund wesentlich zum Gelingen des Abends beigetragen. Ihr Einsatz verdient größte Anerkennung.

Gemeinsames Engagement für eine bessere Gesellschaft
Der VEZ Ehrenamtspreis NRW 2025 zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie vielfältig und wirkungsvoll ehrenamtliches Engagement in Nordrhein-Westfalen gelebt wird. Die ausgezeichneten Projekte – ebenso wie alle Nominierten – sind leuchtende Beispiele für Solidarität, Mitmenschlichkeit und gesellschaftliche Verantwortung.
Sie stehen für ein Miteinander, das auf Respekt, Teilhabe und dem unermüdlichen Einsatz für eine gerechtere und friedlichere Gesellschaft basiert. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und auf viele neue Initiativen, die unser gemeinsames Leben bereichern und stärken.
Preisträgerinnen und des VEZ Ehrenamtspreises NRW 2025, sortiert nach Kategorien:
Bildung

1. Platz
Bildung und Perspektiven gGmbH – Schule als Zukunftswerkstatt des Engagements
Am Schulzentrum Buchheim in Köln wird Engagement großgeschrieben: 18 ehrenamtlich organisierte Projekte und Wettbewerbe pro Schuljahr bringen Schüler:innen unterschiedlichster Herkunft zusammen – in Wissenschaft, Kunst, Musik, Sport und Berufsorientierung. Lehrkräfte und Oberstufenschüler:innen gestalten diese Plattformen gemeinsam, fördern Selbstverwirklichung, Teamgeist und gesellschaftliche Teilhabe. Ein Modellprojekt mit nachhaltiger Wirkung über die Schule hinaus.
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2. Platz
Namaste Nepal AG des Heinrich Heine Gymnasiums – Stein auf Stein, Hand in Hand – Eine Schule für Mandra
Seit 2016 engagieren sich Schüler:innen aus Dortmund für den Ausbau einer Grundschule in Nepal. Mit kreativen Spendenaktionen wie Upcycling, Lesungen, Fußballturnieren oder Charity-Kinoabenden haben sie über 35.000 € gesammelt – und damit echte Bildungschancen geschaffen. Ab Klasse 9 können sie sogar selbst nach Nepal reisen. Nachhaltigkeit und globaler Zusammenhalt sind hier gelebter Alltag.
3. Platz
Förderverein Mädchenschule Mundia – Mädchenschule Mundia
Der Monheimer Verein sichert seit über 14 Jahren den Fortbestand einer Mädchenschule in Indien. Ehrenamtlich, mit voller Spendentransparenz und kreativen Aktionen wie Benefizabenden und Kunsthandwerk auf Traditionsmärkten. Die Schule ist umweltbewusst ausgestattet, autark mit Solarstrom versorgt und bleibt konsequent mädchenspezifisch – ein wichtiges Zeichen für Bildungsgerechtigkeit und Empowerment.
Dialog

1. Platz
ABK Neustart gGmbH – Ehrenamt der Straffälligenhilfe Aachen
Rund 50 Ehrenamtliche begleiten in Aachen Inhaftierte durch Gesprächsgruppen, Briefkontakte und Alphabetisierungskurse – und unterstützen sie auch nach der Haftentlassung. Seit über 25 Jahren fördert dieses Projekt die Resozialisierung, schafft neue soziale Perspektiven und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ein leuchtendes Beispiel für gelebte Verantwortung und nachhaltigen Dialog.
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2. Platz
Soulbuddies e.V. – Rat und Tat für Kinder und Jugendliche
Psychische Krisen brauchen schnelle Hilfe – doch oft fehlen Anlaufstellen. Genau hier setzt Soulbuddies e.V. an: Über 80 ehrenamtliche Fachkräfte bieten kostenlose Beratung, schaffen Vertrauen und begleiten junge Menschen in schwierigen Phasen. Seit 2019 wurden über 2.000 Hilfen organisiert. Ein starkes Netzwerk, das Kinderrechte praktisch umsetzt – vertraulich, nahbar und lebensverändernd.
3. Platz
Projekt LebensWert gGmbH – Rat und Tat für Bedürftige
Mitten in Duisburg-Neumühl bietet das Projekt LebensWert seit 2007 niedrigschwellige Beratung für Menschen im Quartier – mehrsprachig, religionsübergreifend und immer mit offenem Ohr. Pater Tobias sammelt durch Marathonläufe Spenden für seine Initiative, die Integration, Teilhabe und konkrete Hilfe im Alltag vereint. Ein echtes Herzensprojekt mit Strahlkraft weit über das Viertel hinaus.
Einsatz für Geflüchtete, Einwanderer und Minderheiten

1. Platz
MentForMigra gUG – Mentoring-Programm MentForMigra
In Düsseldorf begleiten über 100 ehrenamtliche Mentor:innen begabte geflüchtete und eingewanderte Schüler:innen auf ihrem Bildungsweg – oft von der Grundschule bis zum Abitur. Sie helfen beim Erwerb der Bildungssprache, begleiten Familien zu Elternabenden und bauen Brücken zu echter Teilhabe. Ein starkes Netzwerk, das Chancen schafft und gesellschaftlichen Zusammenhalt konkret lebt.
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2. Platz
Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg – Courage am AMA
Ob Spendenaktionen, Friedensboxen für Kinder aus der Ukraine oder starke Statements gegen Rassismus: Die Schülervertretung des AMA-Berufskollegs zeigt, wie viel Mut und Engagement junge Menschen aufbringen können. Vielfältige Aktionen im Zeichen von Respekt und Solidarität machen diese Schule zu einem Ort des Miteinanders und der Haltung.
3. Platz (geteilt)
Ein Rucksack voll Hoffnung – Ein Rucksack voll Hoffnung für jeden, der sich bedürftig fühlt!
Der junge Verein aus Münster unterstützt mit großem Herz obdachlose und bedürftige Menschen – durch Begegnung, konkrete Hilfe und Bildungsarbeit an Schulen. Ehrenamtlich, niedrigschwellig und voller Tatkraft.
3. Platz (geteilt)
Anonymer Krankenschein Bonn e.V. – Medizinische Versorgung und Clearing von Menschen ohne Krankenversicherung
Der AKSB macht Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Versicherung zugänglich – mit medizinischer Hilfe, politischer Arbeit und einem engagierten Team aus Ehrenamtlichen. Gesundheit ist ein Menschenrecht – und genau das wird hier konkret umgesetzt.
Frauenpower

1. Platz
Westfälisches Bildungs- und Kulturzentrum e.V. – Picobello
Kunst als Kraftquelle: In diesem Projekt entdecken Frauen mit Flucht- und Gewalterfahrungen ihre Ausdrucksstärke durch Malerei, Keramik oder Installation. In sicheren Räumen fern vom Alltagsstress entstehen nicht nur Werke, sondern neue Netzwerke, Sprachpraxis und Selbstvertrauen. „Picobello“ beweist: Kunst kann die Seele reinigen – und Gesellschaft verbinden.
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2.Platz
Vera e.V. – Inspiration & Vernetzung: Frauen im Mittelpunkt
Ob Tanznachmittag oder Podiumsdiskussion – Vera e.V. schafft in Köln Räume für Austausch, Empowerment und neue Perspektiven. Frauen aus verschiedenen Kulturen und Lebenssituationen begegnen sich auf Augenhöhe, entdecken ihre Stärken und gestalten gemeinsam eine solidarischere Gesellschaft. Vernetzung und Sichtbarkeit stehen im Zentrum dieses engagierten Projekts.
3.Platz
Verband der Feuerwehren NRW – Frauen machen Feuerwehr
Feuerwehr ist auch Frauensache! Mit Mentoring, Kampagnen und Workshops fördert der VdF NRW gezielt Mädchen und Frauen in einem männerdominierten Feld. Themen wie Sexismus oder Vielfalt werden aktiv adressiert – für mehr Respekt, Gleichstellung und eine inklusive Feuerwehr der Zukunft.
Kultur & Kunst

1. Platz
Ev. Kirchengemeinde Heckinghausen – Lebensfäden: Mit Marionetten die Welt verändern
30 Frauen aus neun Herkunftsländern bauen ihre eigene Marionette – und erzählen mit ihr ihre persönliche Geschichte. Flucht, Hoffnung, Heimat – das Projekt schafft mit künstlerischen Mitteln Raum für Ausdruck, Dialog und Teilhabe. Was entsteht, sind bewegende Aufführungen, neue Freundschaften und eine gemeinsame Vision von Demokratie und Zusammenhalt.
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2. Platz
SV Eggetal Eininghausen-Börninghausen e.V. – Inklusiver Dorfzirkus Maluna Kunterbunt
Ein Zirkus, in dem alle mitmachen dürfen – egal ob mit oder ohne Behinderung, ob 10 oder 72 Jahre alt. Mit Akrobatik, Clownerie und Herz zeigt Maluna Kunterbunt, dass Kunst verbinden kann. Der Dorfzirkus bringt Inklusion ins Rampenlicht – ganz ohne große Umbrüche, aber mit großer Wirkung.
3. Platz
Erziehung und Bildung ohne Grenzen Ruhr e.V. – Ebru Kunst – für und mit den Kindern
Mit Pinseln auf Wasser malen – die alte Kunst des Ebru wird in Essener Schulen neu entdeckt. Kinder lernen nicht nur Marmorierungstechniken, sondern entfalten Kreativität, interkulturelles Verständnis und Selbstvertrauen. Die entstandenen Werke wurden stolz in Ausstellungen präsentiert – ein farbenfrohes Zeichen für kulturelle Vielfalt.
Jugend

1. Platz
Circus Schnick-Schnack e.V. – Zeltwoche
Ein Zirkuszelt als Bühne fürs Leben: Bei der Zeltwoche gestalten rund 90 junge Artist:innen gemeinsam mit über 300 Ehrenamtlichen ein kreatives Festival der Träume. Jonglage, Clownerie, Akrobatik – und jede Menge Teamgeist. Der Circus Schnick-Schnack in Herne steht für kulturelle Bildung, Mitbestimmung und ein solidarisches Miteinander, bei dem jedes Kind zählt.
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2. Platz
Lächelwerk e.V. – MutMacher 2.0
Wenn Krankheit den Alltag dominiert, schenkt das Lächelwerk Familien neue Kraft – mit Auszeiten, Spieltherapie, Traumberatung und flexibler Krisenhilfe. MutMacher 2.0 ist ein Herzensprojekt, das schwer belasteten Kindern, Jugendlichen und Eltern Hoffnung gibt. Nähe, Verständnis und sofortige Hilfe – genau dann, wenn sie am meisten gebraucht wird.
3. Platz
Kölner Kreidekreis e.V. – Wegbegleiter-Patenschaften für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Heimkinder und Careleaver brauchen mehr als Betreuung – sie brauchen echte Beziehungen. In Köln-Bonn vermittelt der Kölner Kreidekreis ehrenamtliche Pat:innen, die langfristig begleiten, fördern und Halt geben. Über 60 solcher Wegbegleiter:innen schenken jungen Menschen Vertrauen, Orientierung und echte Perspektiven fürs Leben.
Publikumspreis

Publikumspreis
Ahmadiyya Muslim Peace Cycling Club Köln – Die Blauen Engel des Friedens
Friedensbotschafter auf zwei Rädern: Mit ihren symbolischen Fahrten besucht der Club Orte, wo Dialog dringend gebraucht wird – und bringt Menschen miteinander ins Gespräch. Unter dem Motto „Muslime für Frieden“ zeigen die „Blauen Engel“, wie Verständigung, Respekt und Solidarität im Alltag gelebt werden können. Ehrenamtlich, interreligiös, bewegend – wortwörtlich.
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